Der Schatten des Windes

Carlos Ruiz Zafón, Insel Verlag, 2003
527 Seiten, ISBN 3458171703

Daniel Sempere, eine kanpp 10-jährige Halbwaise, wird von seinem Vater auf den Friedhof der vergessenen Bücher geführt, von dem er sich ein Buch mitnehmen darf, um es für die Zukunft zu bewahren. Das Leben Semperes ändert sich schlagartig. Seine eigene Biografie beginnt sich mit der Geschichte im Buch zu verknüpfen. Personen aus dem Buch tauchen auf, im Guten wie im Bösen. Die "Bösen" versuchen, ihm das Buch zu entwenden, die "Guten" beschützen ihn.

Irgendwie werden Assoziationen mit dem Namen der Rose wach, obwohl der Roman nicht im italienischen Mittelalter, sondern in Barcelona nach dem Bürgerkrieg spielt. Und so baut sich eine Spannung auf, die den Leser schwer loslässt. Man will hinter das Geheimnis des Buches kommen. Aber im Gegensatz zum Namen der Rose gibt es kein ultimatives Geheimnis. Die Lösung ist eine etwas triviale, wenn auch hochtragische Liebesgeschichte, die für Daniel im Gegensatz zum Buchhelden noch dazu ein Happy End mit sich bringt. Damit wird das Ende des Buches zu einer großen Enttäuschung, über weite Strecken ist es jedoch höchst spannende, sehr gut gemachte Unterhaltungslektüre.

Margareta Stubenrauch, 18.9.2005